Jürgen Serke: Die verbrannten Dichter
90 Jahre ist es her, da gingen die Bücher einer ganzen deutschen Schriftsteller:innen-Generation in Flammen auf – so vieles, was in der Weimarer Republik gedichtet wurde, galt im Dritten Reich als „undeutsch“ und „entartet“ und sollte mit aller Macht aus dem Bewusstsein der Bürger:innen getilgt werden. Die Werke Irmgard Keuns, Alfred Döblins, Gertrud Kolmars, Walter Benjamins und vieler anderer waren von der großen Bücherverbrennung im Mai 1933 betroffen.
Dem Literaturwissenschaftler Jürgen Serke ist es zu verdanken, dass die damals gebrandmarkten Autor:innen heute wiederentdeckt und teils präsenter denn je sind. Sein bereits 1977 erschienenes Standardwerk „Die verbrannten Dichter“ liegt nun in einer überarbeiteten und um zahlreiche Abbildungen erweiterten Neuausgabe vor – eine wahre Fundgrube nicht nur für literaturhistorisch interessierte Leser:innen und zugleich ein Mahnmal gegen jedwedes Vergessen der nationalsozialistischen Terrorherrschaft.
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