Milena Michiko Flašar: Oben Erde, unten Himmel
Die 25-jährige Japanerin Suku führt ein zurückgezogenes Leben, Freunde hat sie keine, ihre Eltern hält sie auf Abstand und auch den Kontakt zu ihren Nachbarn vermeidet sie. Nur ihr Hamster liegt ihr am Herzen. Als Suku ihren Job als Kellnerin verliert, heuert sie notgedrungen bei einem Reinigungsunternehmen an. Kein konventionelles, wie sich herausstellt, sondern eines, dass die Wohnungen sozial isolierter und einsam verstorbener Menschen (im Japanischen als Kodokushi bezeichnet) reinigt und ausräumt. Herr Sakai, ihr neuer Chef, sieht es als Pflicht an, den Verstorbenen Respekt entgegenzubringen, und spricht vor jedem Betreten einer Wohnung ein kleines Gebet und bittet um Einlass. Die neue Arbeit ist nicht nur für Sukus Magen herausfordernd, auch muss sie sich mit ihren Kolleg:innen und weiteren neuen Bekanntschaften in ihrem Umfeld auseinandersetzen: Die Begegnungen mit den Toten und den Lebenden werden Sukus Leben für immer verändern.
Ein unglaublich tröstliches und humorvoll erzähltes Buch über Einsamkeit und Tod, über Gemeinschaft und Leben, über Umsicht und Achtung. Ein Buch, das uns Lesende ein bisschen glücklicher macht.
Unsere Empfehlungen Sommer 2023