Gaea Schoeters: Trophäe

Deutsch von Lisa Mensing, Zsolnay, 24,00 €
Buchcover

Ist eine Nashornjagd legitim, wenn man für viel Geld eine Lizenz für einen Abschuss erwirbt, welches dem Naturreservat und den Rangern zugutekommt? Nein! Auch dann nicht, wenn das Nashorn genetisch ausrangiert und für den Fortbestand seiner Spezies ohne Bedeutung ist? Hunter ist US-Amerikaner, stinkreich, und hält sich für moralisch integer, als er auf dem afrikanischen Kontinent landet, um die sogenannten Big Five endlich vollzumachen. Sein langjähriger Jagdleiter und Freund Van Heeren hat vor Ort alles vorbereitet für eine „echte“ Jagd, ohne abendliche Lodge, Begleitfahrzeug oder sonstigen Komfort. Doch etwas geht schief und Hunter sieht sich mit einer Entscheidung konfrontiert, die sein Ego letztlich zerplatzen lässt.

Gaea Schoeters ist mit diesem Roman etwas Außergewöhnliches gelungen: Sie führt uns nicht nur ins tiefste Dickicht des postkolonialen Afrikas, sondern lotet philosophisch abgründig die menschliche Psyche aus. Dabei bildet die feine und doch nüchterne Sprache einen wirkungsvollen Kontrast zu der soghaften, aber eben auch häufig abstoßenden Handlung. Schonungslos schauen wir auf den Jäger Hunter White.