Paula Fürstenberg: Weltalltage
Wenn du zu uns in die Buchhandlung kommst, hast du entweder eine ganz genaue Vorstellung davon, wie deine nächste Lektüre sein sollte – oder du sagst so etwas wie „Ich bin offen für was Neues!“ Und dann sehen wir in deinem Gesicht diesen vorfreudigen Ausdruck, weil du ja schon weißt: Gleich kommt eine persönliche Empfehlung, die dir, wenn du dann mit diesem neuen Buch nach Hause gehst, im besten Fall einige Stunden literarischen Genuss beschert. Die Zutatenliste einer solchen Empfehlung: Einige Schlagworte zum Inhalt, leicht philosophische Fragen und eine Prise persönliche Note.
Fangen wir an: Freundschaft, chronische Krankheit und Depression, ostdeutsche Mütter, Scham, Geld, Arbeit und Klasse. Dann: Welchen öffentlichen Raum geben wir Ungesunden? Wie spricht die Literatur über Körper und Krankheiten, was sagt diese Sprache über unseren Umgang damit aus? Wie verändert eine Diagnose die Dynamik zwischen Freund:innen? Wo liegt die Grenze zwischen Fiktion und Realität und wer darf eigentlich wessen Geschichte erzählen, sie prosaisch ausbeuten? Und zum Schluss: Dieses Buch hat mein Herz erobert. Es ist in Stil und Form so überraschend, kreativ und liebevoll, es ist zu Tränen rührend traurig und komisch zugleich.
Weltalltage richtet unseren Blick auf einen der größten Makel unserer Zeit: dass wir in einer Gesellschaft leben, die nicht auf Makel ausgerichtet ist. Ich möchte es am liebsten sofort noch einmal lesen – aber jetzt bist du ja erst einmal dran.
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