Charles Ferdinand Ramuz: Aline
Ein Dorf auf dem Land um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert. Die Tochter einer armen Witwe verliebt sich in den Sohn des Bürgermeisters, sie beginnen eine heimliche Liebschaft. Doch während die siebzehnjährige Aline von einer gemeinsamen Zukunft träumt, verliert Julien bereits nach einem Sommer das Interesse; das Mädchen wird ihm lästig: „Sie blieb zwar dieselbe, aber Julien war nicht mehr derselbe. Er war wie ein Mann, der sich an einen gedeckten Tisch setzt und wieder aufsteht, wenn er keinen Hunger mehr hat. Er steht auf, und man sieht, wie er weggeht und dass man ihn nicht zurückhalten kann, denn die Liebe, die er hatte, war ein Hunger, der vergeht, wie eben ein Hunger vergehen kann.“ Als Aline bemerkt, dass sie schwanger ist, stößt sie aufgrund der vorherrschenden engen Konventionen auf Ablehnung durch Julien, durch die Mutter und durch sämtliche Bewohner des Dorfes. Die Tragödie nimmt ihren Lauf und so zerbricht das Mädchen an seiner Liebe.
In einfacher, klassischer und wunderschöner Sprache erzählt der Schweizer Autor Charles Ferdinand Ramuz (1878-1947) in seinem Romandebüt aus dem Jahr 1905 die tragische Liebes- und Lebensgeschichte der jungen Aline. Der Autor gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Schweizer Literatur in französischer Sprache und wurde mehrfach für den Literaturnobelpreis nominiert. Die Geschichte erschien 1940 erstmals auf Deutsch und wird nun in einer bibliophilen Ausgabe vom Limmat Verlag neu herausgegeben.
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