Marion Lagoda: Ein Garten über der Elbe

C. Bertelsmann, 22,00 €
Buchcover

Die Geschichte einer Leidenschaft, die sich zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts allen Widrigkeiten zum Trotz Bahn bricht. Kenntnisreich steckt Marion Lagoda die Lesenden an und nimmt sie mit auf eine spannende Erkundungsreise.

Hedda ist die Tochter eines zu seiner Zeit sehr bekannten Gärtners. Sie selbst darf dem Willen ihres Vaters nach das Gärtnerhandwerk nicht erlernen. Sein Tod 1903 verschafft ihr schließlich die Freiheit, die Ausbildung zu machen, obwohl das für sie als Frau zu dieser Zeit eher ungewöhnlich ist. Hedda ist mit Leib und Seele Gärtnerin, sie setzt neue Ideen um, pflanzt Stauden, legt Sichtachsen nach italienischen Vorbildern an und vieles mehr. Sie behauptet sich und bekommt Unterstützung durch ihre Arbeitgeber, die jüdische Bankiersfamilie Clarenburg. Ihre persönliche Entwicklung hängt sehr am Garten und beinahe verliert sie sich darin. Auch die politischen Veränderungen der Zeit werden im Garten spürbar.

Angelehnt an die Biografie Else Hoffas, der ersten deutschen Obergärtnerin, hat Marion Lagoda einen wundervollen Roman über Gartenkultur, Emanzipation, Familie und Zeitgeschichte geschrieben. Der römische Garten in Hamburg-Blankenese, der dem Roman seinen Titel gibt, kann noch heute bewundert werden. Er gehört zu den Kulturdenkmälern der Stadt.