James M. Cain: Mildred Pierce
Kalifornien in den Dreißigerjahren während der Großen Depression. Mildred Pierce ist jung, Mutter von zwei Töchtern und lebt mit ihrem Ehemann in einem hübschen Musterhaus. Bert ist im Immobiliengeschäft – bzw. war, denn er hat alles verloren und findet keinen neuen Job. Stattdessen verbringt er lieber Zeit bei seiner Geliebten und so setzt Mildred ihn vor die Tür. Als Hausfrau, auf sich allein gestellt, mit einer Hypothek auf dem Haus, hat sie zunächst Schwierigkeiten, für ihre Familie zu sorgen, ehe sie dank ihrer Willenskraft über die Jahre eine erfolgreiche Unternehmerin wird. An Zähigkeit mangelt es auch Veda nicht, Mildreds ältester Tochter, doch Veda ist zudem selbstherrlich und nutzt die bedingungslose Liebe ihrer Mutter kaltherzig bis zum Äußersten.
James M. Cains hochmoderner Roman aus dem Jahre1941 besticht durch eine klare Sprache mit detaillierter Bildhaftigkeit und erinnert die Leser*innen an die Filmserie „Mad Men“. Vor allem die Thematik der selbstbewussten Frau wird in der Mutter-Tochter-Beziehung fast schon potenziert dargestellt. Geschichten aus der Zeit der Prohibition gibt es viele, „Mildred Pierce“ ist wirklich besonders – und spannend allemal.
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