Franziska Hauser: Die Gewitterschwimmerin
Eine herausragende, autobiografische Familiengeschichte, die sich über vier Generationen erstreckt. Auf zwei wechselnden und sich aufeinander zu bewegenden Zeitebenen entfaltet sich das Portrait der Familie Franziska Hausers. Der Handlungsbogen ist weit gespannt – vom Dritten Reich über die Zeit der DDR bis hin in die Gegenwart. Somit ist der Roman auch ein Stück Zeitgeschichte. Er beginnt im Jahr 2011 und bewegt sich von dort aus in die Vergangenheit. Der zweite Handlungsstrang setzt im Jahr 1889 ein und verläuft chronologisch in Richtung Gegenwart. Auf diese Weise nähert sich die Geschichte immer mehr den Grausamkeiten, die in dieser Familie stattgefunden haben, Ebene für Ebene werden erschreckende Geheimnisse und Verletzungen freigelegt. Die Psyche der seelisch Verwundeten wird von der Autorin präzise empfunden und in wenigen, treffenden Worten beschrieben, so dass die inneren Welten der Akteure für den Leser klar zu erkennen sind. Sie verzichtet dabei auf jede direkte Interpretation und Wertung, das gibt dem Beschriebenen eine ganz besondere Wucht.
Franziska Hausers Gewitterschwimmerin war für den Deutschen Buchpreis 2018 nominiert. Für uns ein absolutes Highlight dieses Jahres.
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