Michael Kumpfmüller: Ach, Virginia

In seinem Roman „Ach, Virginia“ zeichnet Michael Kumpfmüller ein so einfühlsames Porträt einer der großartigsten Autorinnen Englands, wie es eine detaillierte 1000-Seiten-Biographie wohl kaum gekonnt hätte. Ausgehend von Virginia Woolfs letzten Tagebucheinträgen und Abschiedsbriefen entwirft Kumpfmüller einen Bericht über die letzten zehn Tage der berühmten Schriftstellerin in ihrem Haus in Südengland während des Zweiten Weltkriegs. Es waren dunkle Tage voller Selbstzweifel und Todessehnsucht.
Wie fühlt es sich an, wenn man merkt, dass man langsam den Verstand verliert? Wenn man Menschen sieht und Stimmen hört, die nicht da sind? Wenn man seinem Mann nicht mehr vertraut und in dem Tod einen Geliebten erkennt, dem man sich mit Haut und Haar hingeben möchte? Kumpfmüller hilft uns, all’ diese Gefühle Virginias nachzuempfinden und hinter die Maske ihres Ruhmes zu blicken. Ein berührender Roman, der einen von der ersten bis zur letzten Seite fesselt – obwohl man von Anfang an weiß, wie er ausgehen wird.
Unsere Empfehlungen Sommer 2020